An große Gestütsgeschichte erinnern

An große Gestütsgeschichte erinnern
Gedenksteine Schlosspark Bündheim
Zugewachsen, vermoost, zugeschmiert – die Erinnerung an Bad Harzburgs große Gestütsgeschichte bietet im Schlosspark eher ein Bild des Jammers.

Schmuckstück in einer Perlenkette aufpolieren

Nicht wenige Gutachten kamen beim forschenden Blick auf Bad Harzburg zu zwei wiederkehrenden Erkenntnissen: Zum einen fehlt der Kurstadt durch die Tallage ein wirkliches Stadtzentrum, zum anderen aber weise sie eine „Park-Perlenkette“ auf, die ihresgleichen sucht. Mit dem Schlosspark möchte sich die Bad Harzburg-Stiftung nun gezielt für den im Vergleich eher wenig beachteten, von vielen aber als schönsten Park angesehen Vertreter einzusetzen.

Kurpark, Stadtpark (Casinopark), oberer und unterer Badepark sowie der Schlosspark bilden die „Perlenkette“, zu der vielfach gern auch der Golfplatz, das Wildgehege und die Gestütswiesen mit ihren Fußwegen als Bindeglied und Erweiterung hinzugerechnet werden. Der Glanz des Bündheimer Schlossparks, außerhalb des touristischen Fokus gelegen, ist über die Jahre deutlich abgestumpft.

Umgefallen, überwuchert, nicht mehr lesbar fristet dieser Gedenkstein am Bleiche-Zulauf zum Schlossparkteich ein trauriges Dasein.

Zumindest das touristische Zentrum Bad Harzburgs hat sich vor allem in den vergangenen zehn Jahren eindeutig an den Fuß des Burgbergs verschoben. Die gelungene Neugestaltung des Kurparks, der Baumwipfelpfad, die Aufwertung des Burgbergs durch Gasthaus „Aussichtsreich“ und – dank der Stiftung – die Wiedereröffnung der Harzsagenhalle bilden die erfolgreiche Basis.

In Bündheim hieß es derweil, sich von der einst mindestens ebenso erfolgreichen Gestütsgeschichte zu verabschieden. Dank des Investoren-Duos Junicke/Rataj sollen die historischen Gebäude erhalten bleiben. Und die „gute Stube“ der Stadt bleibt fraglos der Rittersaal des Bündheimer Schlosses. Rundherum jedoch nagte im Schlosspark erkennbar der Zahn der Zeit. Weswegen sich mehrfach Bündheimerinnen und Bündheimer auch direkt an die Bad Harzburg-Stiftung wendeten.

Besonders deutlich (und leider auch schäbig) sichtbar wird der schleichende Niedergang an den Gedenksteinen für die berühmten Vollblüter, die einst im Bad Harzburg Gestüt ihre Heimat hatten. Gut sichtbar sind noch die Denkmale am Eingang von der Straße Am Schlosspark. Alle anderen verschwinden hinter Büschen, sind völlig vermoost, umgestürzt und/oder in die Wegeführung nicht eingebunden.

Genau an diesem Punkt würde die Bad Harzburg-Stiftung gern ansetzen und hat bereits ersten (positiven) Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen. Derzeit wird ermittelt, mit welchen Kosten zu rechnen wäre, wenn die Gedenksteine durchweg saniert und in den Fokus der Parkbesucher zurückkehren würden. Bevor auf die Idee dann Taten folgen können, muss der Rat der Stadt dem Projekt zustimmen und wäre zudem das weitere Vorgehen auch mit der Denkmalpflege abzustimmen.

Das Projekt insgesamt erfüllt gleich drei Stiftungszwecke: Heimatpflege, Denkmalschutz und Ortsverschönerung. Weswegen die Bad Harzburg-Stiftung das Bündheimer Schmuckstück in der Park-Perlenkette besonders gern aufpolieren würde.

Wobei sich alle Beteiligten bewusst sind und darauf setzen, dass es die Menschen sind, die das besondere Flair eines Parks ausmachen. Wie besonders dieses Flair im Schlosspark war (und sicher wieder sein könnte), zeigen Fotos aus dem Ahrens-Archiv auch von Bündheimer Sommerfesten, bei denen der Park zugleich „Spielwiese“ und Hubschrauberlandeplatz war.

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Fotos: Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung

Andenken an das Ehepaar König wahren

Andenken an das Ehepaar König wahren

Stiftungsgedanken beispielhaft vorgelebt

Ehre, wem Ehre gebührt: Um das Andenken eines Ehepaares zu wahren, das sich in besonderer Weise um die Stadt Bad Harzburg und deren Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht hat, möchte die Bad Harzburg-Stiftung ein Projekt auf dem Friedhof der Kurstadt angehen – und mit Alette und Fritz König Menschen, die den Stiftungsgedanken schon vor mehr als 100 Jahren beispielhaft vorlebten, würdigen.

Das Grabmal der Familie König ist überwuchert und in keinem ansehnlichen Zustand. Stimmt der Rat der Stadt zu, könnte nach Abstimmung mit der Stadt Bad Harzburg und dem Denkmalschutz die Anlage, in der die beiden Ehrenbürger der Kurstadt zur letzten Ruhe gebettet wurden, gärtnerisch neu angelegt werden.

Für all jene, die die Bad Harzburger Stadtgeschichte nicht aus dem Effeff kennen, hier ein auf der Stadtchronik basierender kurzer Abriss über Leben und Wirken von Alette und Fritz König:

In Osterode geboren und aufgewachsen sucht Fritz König früh in Amerika sein Glück – und findet es: In wenigen Jahren verdient er durch die Fabrikation von Gummiwaren und Holzteksen (dienten zur Befestigung der Ledersohlen im Schuhmacherhandwerk) ein stattliches Vermögen. So stattlich, dass er mit seiner Frau Alette und den Kindern Anfang der 1970er Jahre gleich drei Wohnsitze in Deutschland wählte: In Bonn und Dresden und schließlich 1894 in Bad Harzburg – dem Jahr, in dem dem aufstrebenden Heilbad die Stadtrechte zugesprochen wurden.

Das Ehepaar König fühlte sich im Harz offenkundig wohl und schloss Bad Harzburg erkennbar ins Herz. Was sich in den Folgejahren in enormen Spenden und schließlich in der Gründung der Fritz-König-Stiftung bemerkbar machte. Erhebliche Mittel flossen so in den Bau der Lutherkirche und der Anschaffung der Orgel, in ein neues Pfarrhaus und in eine Volksschule. Vor allem Alette König legte Wert auf gute Schulbildung und wollte diese unabhängig von der wirtschaftlichen Situation der Familien vermittelt wissen.

Das größte Projekt allerdings war das Krankenhaus Fritz-König-Stift. Das Haus wurde am 9. Oktober 1909 im Beisein des Braunschweiger Regenten Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, der im Automobil in Begleitung des Prinzen Heinrich der Niederlande aus Blankenburg anreiste, von Minister Hartwieg, Fritz König jun. und den Bad Harzburger Honoratioren eingeweiht.

Achtzig Jahre später wurde von Bürgermeister Klaus Homann initiiert und aus der Bad Harzburger Bürgerschaft heraus der Förderverein „Fritz-König-Stift“ ins Leben gerufen. Er wurde später zur Keimzelle der Bad Harzburg-Stiftung, beiden stand jahrzehntelang die heutige Ehrenvorsitzende Dorothea Homann vor.

Mit dem Projekt rund um das Grabmal der Familie König ehrt die Bad Harzburg-Stiftung somit sozusagen auch die gedanklichen „Urgroßeltern“ der Bürgerstiftung.

Neues aus dem Ahrens-Fotoarchiv

Neues aus dem Ahrens-Fotoarchiv

Heimathistorie findet immer mehr Helfer

Vor vier Jahren, im Juni 2020, startete die Bad Harzburg-Stiftung das Projekt „Digitalisierung des Ahrens-Archivs“. Nun rückt die Marke von 50.000 gescannten Fotos näher – und damit auch die Erkenntnis, dass die öffentlich oft gehandelten 500.000 Archiv-Bildern bestenfalls die Zahl der Abzüge meint. An Fotos unterschiedlicher Motive dürfte das Archiv zwischen 60.000 und 100.000 aufweisen.

Die genaue Zahl ist selbst in diesem fortgeschrittenen Stadium der Digitalisierung schwer zu erfassen. Dutzende Kartons mit Negativen und Dias, die erheblich zeitaufwändiger zu scannen sind, wurden bislang noch nicht einmal gesichtet. Und dabei steht dann auch für jedes Bild der Abgleich an, ob das Foto vielleicht schon über einen Abzug digitalisiert worden ist.

Ein Mehr an Informationen

Parallel dazu beginnt die Nachbearbeitung von rund 150 Leitzordnern, deren Fotoinhalt zwar schon erfasst ist, in denen aber noch Ahrens-Texte schlummern, die den Bildern zugeordnet werden müssen. Erst das zweite studentische Team des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in Potsdam schuf 2023 die Grundlage, dass Texte (als Foto) erfasst und mit Bildern verknüpft werden können. Das Mehr an Informationen wertet das Archiv weiter auf.

Wieder eingerichtet wurden die „Themenkacheln“. Insbesondere der Bereich „Personen von A-Z“ steht dabei derzeit im Fokus.

Auch deshalb bleibt festzustellen, dass das Interesse am Herbert-Ahrens-Bilderarchiv weiter sehr groß ist. Erfasst werden Zugriffszahlen seit 2023. Die Werte dieses Premierenjahres, in denen das HPI-Engagement für Presseaufmerksamkeit und damit Werbung auch für die Stiftung sorgte, werden in 2024 allerdings nicht wieder zu erreichen sein.

Die Million-Marke

In 2023 verfehlte das Ahrens-Archiv die Million-Marke nur ganz knapp: 30.901 Besucher sorgten für 999.504 Seitenansichten. Zum 1. Oktober 2024 liegen die Vergleichszahlen bei 15.906 Besuchern, die es auf 510.074 Seitenaufrufe bringen.

Das große Interesse belegt aber auch die gleichbleibend hohe Frequenz der Nutzeranfragen. Kaum eine Woche, in der nicht Privatpersonen oder Institutionen um Informationen und/oder Nutzungsrechte bitten.

Viele Nachfragen

Starkes Netzwerk: Hans-Gert Hotop vom sehr sehenswerten Heimathaus Alte Mühle in Schladen half entscheidend, viele Ahrens-Fotos aus der Nordharzgemeinde zu „entschlüsseln“.

Vereine und Institutionen aus der Region, denen wir helfen konnten, waren unter anderem der Geschichtsverein Goslar, die Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde der Bergstadt Altenau-Schulenberg, der Förderverein Heimatmuseum Bad Sachsa, das Heimatmuseum Bad Grund, der Verein Spurensuche Harz, der Heimatverein Schulenberg, das Landesarchiv Wolfenbüttel, der Regionalverband Harz, die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Kreisfeuerwehr Goslar, das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, der Harzburger Rennverein und der Braunschweiger Geschichtsblog (Geschichtsverein Braunschweig) sowie die Stadt Bad Harzburg (Ausstellung 50 Jahre „große“ Stadt).

Das Ahrens-Archiv hat sich mittlerweile aber auch über die Grenzen der Region hinaus einen Namen gemacht: Neben den Harzer Zeitungen (Goslarsche Zeitung, Harzkurier), die das Archiv öfter nutzen, gab es Anfragen u.a. der Süddeutschen Zeitung, der Westfälischer Anzeiger GmbH, des Journals der Juristischen Zeitgeschichte (JoJZG) und des Suhrkamp Verlags. Auch dem Stadtarchiv Saarbrücken/Historischen Museum Saar, dem BUND-Projektbüro Grünes Band, der Lern- und Erinnerungsort „Notaufnahmelager Gießen“ gGmbH, und der Kepach Productions Florenz mit der Kent State University, Ohio, konnten wir helfen.

Um die Bilderspenden, die regelmäßig im Archiv eingehen, sinnvoll unterbringen zu können, lässt Dirk Junicke derzeit einen weiteren und absolut „lichtdichten“ Raum mit Regalen vorbereiten. So kann der Alterungsprozess verlangsamt und mehr Platz für eine reiche Stadtgeschichte geschaffen werden.

Viele Personen, ein Problem

Aktuell ist die Bad Harzburg-Stiftung im Archiv damit befasst, die vor Herbert Ahrens über ein halbes Jahrhundert angelegten „Personenregister“ zu digitalisieren. Es sind viele Personen und ein wiederkehrendes Problem: Es fehlt an nachprüfbaren Informationen zu den Menschen.

Für den Bad Harzburger Herbert Ahrens war dies zu seinen Lebzeiten kein Problem – er traf die Leute auf der Straße, kannte sie persönlich. Was seine spartanischen Notizen erklärt und Hinweise auch auf die merkwürdig anmutenden Auswahlkriterien gibt. Ahrens hatte immer die Verkaufsmöglichkeiten seiner Fotos im Blick, nicht allein die Prominenz beispielsweise mancher Lokalpolitiker.

Gut 2500 bis 4000 Seitenaufrufen pro Tag sind Normalität auf Harz-History. Der GZ-Aufruf zu den Personenregistern hatte die Zahlen explodieren lassen, 17.191 Seitenaufrufe an einem Tag sind für dieses Jahr rekordverdächtig.
Wurden nach dem GZ-Aufruf von vielen Bad Harzburgern, die einst zu ihrer Musik tanzten, „identifiziert“: Überaus erfolgreich agierte das Trio Angelo Giorzetti, Günter Sagowsky und Marco Amitrano im Café Raeck.

Hilfreicher Hilferuf

Einen ordentlichen Informationsschub hat der „Hilferuf“ des Archivs in der Goslarschen Zeitung gebracht. Die Zahl der Seitenaufrufe schoss beeindruckend in die Höhe und viele Kommentare auf der Website sowie Mails und Anrufe gingen ein.

Parallel dazu tragen die Bemühungen Früchte, den Kreis der Mitarbeiter zu erweitern. Mit dem Braunschweiger Hans-Georg Mendel und mit Stadtbüchereileiter Detlef Linke sind beispielsweise zwei Kuratoren hinzugekommen, die in sehr unterschiedlichen Sachgebieten Bildinformationen bearbeiten und ergänzen können.

Starkes Netzwerk geflochten

Dank der Harz-History-Plattform ist auch das Netzwerk der Heimathistoriker immer enger geworden. Für eine Veröffentlichung des Ahrens-Archivs zum Schulenberg-Jubiläum im Monatsmagazin „Unser Harz“ stand uns Karl-Heinz Buchmeier zur Seite, Hilfestellungen kommen stets auch von Roland Riesen aus der Heimatstube Altenau-Schulenberg, von Harry Plaster und Markus Weber in Bad Harzburg und gerade erst von Hans-Gert Hotop vom Heimathaus Alte Mühle in Schladen. Sie alle tragen dazu bei, dass das Ahrens-Archiv immer mehr Informationen zur Bad Harzburger Stadtgeschichte bewahren und in kommende Generationen transportieren kann.

Medien – Gefahren und Prävention

Medien – Gefahren und Prävention
Tiktok ist aktuell die Nr. 1 bei den Jugendlichen, aber die Nutzung ist keineswegs frei von Tücken. Foto: Kregel

TikTok und die Tücken

Das Benefiz-Netzwerk des „Herrenabends“ und die Bad Harzburg-Stiftung bilden seit langen Jahren ein Team, das vor allem auch die Jugend im Fokus hat. „Stark & fair“ soll der Nachwuchs denken und handeln, in dieses Ziel wurde beispielsweise mit der gleichnamigen Aktion an den Schulen der Kurstadt investiert. Keine Eintagsfliege, mit zwei aktuellen Aktionen ist das Doppel Herrenabend/Bad Harzburg-Stiftung aktuell im Zusammenspiel mit der städtischen Jugendförderung aktiv.

Ein Augenmerk lag dabei jetzt besonders auf den sogenannten Sozialen Medien. So viel Spaß der Umgang mit TikTok und Co. machen kann, so groß sind auch die Tücken, die im unbedarften und unkritischen Konsum lauern. Medienprävention ist folgerichtig ein Stichwort, dem vor allem auch an allen Schulen ein immer größerer Stellenwert eingeräumt wird.

Gefährliche Trends

Medienreferent Michael Roos (v.l.) mit Jugendtreff-Mitarbeiter Max Heger, Thomas Kregel von der Harzburg-Stiftung und Herrenabend-Organisator Hans-Heinrich Haase-Fricke. Foto: Goslarsche Zeitung / Nachtweyh

Das weit gefächerte Feld fordert allerdings auch Personal- und Finanzeinsatz, den die Schulen und die Jugendförderung nur schwerlich leisten können. Genau an diesem Punkt sind der Herrenabend und die Bad Harzburg-Stiftung eingestiegen. Mit 1350 Euro, so Hans-Heinrich Haase-Fricke, Sprecher und Gründungsinitiator des Herrenabends, und Thomas Kregel, Vorstandsmitglied der Bad Harzburg-Stiftung, wird ein Projekt unterstützt, bei dem Michael Roos, Medienreferent der Landesstelle Jugendschutz, eine Reihe von Workshops im Jugendtreff am Bündheimer Schloss anbot.

Zielgruppe waren die sechsten Klassen des Werner-von-Siemens-Gymnasium, des Niedersächsischen Internatsgymnasiums sowie der Oberschule Deilich. Ihnen verdeutlichte Roos vor allem auch, welche Tücken der leichtfertige Umgang mit den eigenen Daten in den Sozialen Medien haben kann. Zudem wurden die Jugendlichen über zum Teil gefährliche Trends und den zunehmenden Extremismus von allen politischen Rändern informiert.

Mit der vielleicht wichtigsten Informationsveranstaltung klingen die Workshops zur Medienprävention am Mittwoch, 23. Oktober 2024, um 19.00 Uhr im Jugendtreff aus: Dann sind die Eltern die Zielgruppe – und bei so manchem Erwachsenen dürfte dann zunächst einmal ein grundlegender Wegweiser in die digitale Welt des eigenen Nachwuchses erforderlich sein.

Taktik und Teamgeist

Taktik und Teamgeist, so könnte die Zielsetzung der zweiten Aktion beschrieben werden, die der Herrenabend und die Bad Harzburg-Stiftung derzeit im Jugendbereich fördern. Taktik und Teamgeist sollen beim Sport Jugger geschult werden und sozusagen spielerisch zur Gewaltprävention beigetragen. Umgesetzt wird das Vorhaben durch den Jugendtreff Bad Harzburg und dessen Kooperationspartner „Wild & Stark“. Mit knapp 3500 Euro schieben Stiftung und Herrenabend das Projekt an.

Austausch auf der Harzburg

Austausch auf der Harzburg
Reinhard Vierke (3.v.re.) wies als zweiter Vorsitzender des Fördervereins Historischer Burgberg den Weg über den geschichtsträchtigen Bad Harzburger Hausberg. Foto: Privat

Der Blick über das große Ganze

Wenn man Bad Harzburg im Herzen trägt, ist es als Stifterin und Stifter gut, wenn man im Wortsinn den Überblick über die Stadt behält. Was also konnte für die Bad Harzburg-Stiftung näherliegen, als das traditionelle Stiftertreffen auf den Großen Burgberg zu legen.

Dunkle Wolken am Himmel und Terminnöte sorgten dabei in diesem Jahr für eine eher kleine Runde, die einen Tag sozusagen „zwischen Neu und Alt“ erlebte. Mit den Neuerungen wurde in das Treffen gestartet, gemeinsam besuchten alle das Erlebniskino an der Burgbergseilbahn-Talstation und konnten im Erlebniskino das „Hickhack um die Harzburg“ erleben.

Der Bad Harzburger Hausberg ohne die Burgberg-Seilbahn geht natürlich (fast) nicht. Mit der beinahe 100-jährigen Kabinenseilbahn (Einweihung 1929) ging es hinauf auf den Gipfel. Der Harzsagenschrein in der Harzsagenhalle, den die Bad Harzburg-Stiftung vor zehn Jahren aufwendig restaurieren ließ, blieb diesmal links liegen – die Stifterinnen und Stifter haben sich natürlich in den zurückliegenden Jahren schon ein Bild von dem Projekt gemacht.

In den Fokus rückte damit die Harzburg und folgerichtig der befreundete Förderverein Historischer Burgberg, mit dem die Bürgerstiftung in diesem Jahr bereits ein „Dreier-Jubiläum“ und die Einweihung der von der Bad Harzburg-Stiftung finanzierten neue Informationstafel zur Harzburg gefeiert hat. An der Bergstation der Burgberg-Seilbahn startete die Tour, wobei Reinhard Vierke als Wanderführer und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins selbstverständlich viel mehr und viel lebendiger über die Geschichte der Harzburg erzählen konnte.

Zum Austausch und zum Auffüllen der Kraftreserven klang das Stiftertreffen schließlich mit der Einkehr im „Aussichtsreich“ in gemütlicher Runde aus.

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Traditionelles Stiftertreffen

Traditionelles Stiftertreffen
Erlebniskino Hickhack um die Harzburg
Im neuen Erlebniskino geht es mit „Hickhack um die Harzburg“ los – später ist dann eher Harmonie angesagt. Foto: HarzVenture (ext.)

Harzburg, Hickhack und Harmonie

Der Gemeinschaftsgedanke ist Bürgerstiftungen allgemein per se wichtig. Für die Bad Harzburg-Stiftung gilt dies nach außen wie nach innen: Traditionell werden die Stifter alljährlich im Herbst zu einem geselligen Austausch im Rahmen eines Stiftertreffens eingeladen. In diesem Jahr steht die Zusammenkunft am Freitag, 13. September 2024, im Kalender.

Ebenfalls Tradition hat dabei, dass die Treffen als „Entdeckertouren“ konzipiert sind. Mal ist es Wissenswertes über die Jungborn-Anlagen in Eckertal/Stapelburg, ein anderes Mal wurde das Stiftungs-eigene Ahrens-Bilderarchiv erkundet.

In diesem Jahr startet das Stiftertreffen multimedial. Zwischen 14.00 und 14.15 Uhr kommen die Teilnehmer am neuen Erlebniskino an der Burgbergseilbahn-Talstation zusammen und erleben dann von 14.20 Uhr an gemeinsam im Erlebniskino das „Hickhack um die Harzburg“ (ext.).

Um 14.45 Uhr geht es dann mit der Seilbahn auf den Bad Harzburger Hausberg, auf dem gleich die von der Bad Harzburg-Stiftung finanzierte neue Informationstafel zur Harzburg unter die Lupe genommen werden kann.

Reinhard Vierke

Viel mehr und viel lebendiger kann in der Folge dann allerdings Reinhard Vierke über die Geschichte der Harzburg erzählen. Der Wanderführer und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Historischer Burgberg (ext.) geht mit den Teilnehmern des Stiftertreffens rund eine Stunde über den Rundweg um den Burgberggipfel.

Selbstverständlich ist in der Folge an das Auffüllen der Kraftreserven gedacht, gegen 16.00 Uhr ist die Einkehr im „Aussichtsreich“ (ext.) und der Austausch untereinander geplant. Nach dem „Hickhack um die Harzburg“ also die Harmonie auf der Harzburg.

Wobei alle, die nicht per pedes den Heimweg antreten wollen, ein wenig die Uhr im Blick behalten sollten: Die letzte Seilbahn fährt um 18.00 Uhr zu Tal.

Traumhafte Dreier-Feier

Traumhafte Dreier-Feier
Gegen diesen Blick kommen weder Jubiläen noch neue Informationstafeln an: Dem grandiosen Blick vom Burgberg über Bad Harzburg und den Nordharz setzte ein spektakulärer Sonnenuntergang die Krone auf. Fotos: Kregel, Vierke, Junicke

Große Geschichte und wichtiges Geschenk

Traumblick und Traumwetter – der Bad Harzburger Burgberg präsentierte sich zum „Feier-Tag“ von seiner besten Seite: Der Förderverein Historischer Burgberg feierte sein 30-jähriges Bestehen gemeinsam mit der Bad Harzburg-Stiftung, die auf 20 Jahre zurückblicken kann. Zudem ist es 10 Jahre her, dass die Stiftung einmal mehr mit großer Unterstützung aus der Bürgerschaft die Harzsagenhalle wiedereröffnen konnte. Drei gute Gründe für eine fröhliche Feier auf dem Bad Harzburger Hausberg.

Die beiden Vorsitzenden, Dirk Junicke für den Förderverein Historischer Burgberg, und Hans-Jürgen Fleger für die Bad Harzburg-Stiftung, strahlen mit der neuen Harzburg-Informationstafel um die Wette.

Kein steifer Festakt sollte es werden, diese Marschroute stand schon lange vorher fest. Was bestens gelang, denn auf dem Plateau zwischen Canossa-Säule, Harzsagenhalle und dem Gast- und Logierhaus „Aussichtsreich“ trafen sich Stifter, Spender, Mitglieder und Freunde beider Institutionen zu ebenso lockerer wie fröhlichem Beisammensein.

Speis‘ und Trank fast schon im Überfluss hatte die Festgesellschaft zu einer Art Bürgerbrunch am Abend selbst herangeschafft und den Burgberg so zum Schlaraffenland mutieren lassen. Und ein paar edle Tropfen trugen dazu bei, dass der Happy-Hour- und Sundowner-Gedanke mit Leben erfüllt wurde. Bei letzterem allerdings ließ es sich die Sonne nicht nehmen, mit einem spektakulären Farbenspiel zu ihrem Abschied von der Party aufzuwarten.

Die beiden Vorsitzenden, Hans-Jürgen Fleger für die Bad Harzburg-Stiftung und Dirk Junicke für den Förderverein Historischer Burgberg, betonten, dass beide Institutionen in den Jahrzehnten ihres bisherigen Wirkens viele Feier-Gründe geliefert hätten. Mit Blick in die Zukunft, der an „Geburtstagen“ nie fehlen sollte, stellten beide zudem fest, dass noch viele große Projekte zugunsten der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger anzugehen seien.

Thomas Moritz lenkte die Blicke weit zurück in die Geschichte.

Während Fleger und Junicke so den Blick durchaus auch nach vorn richteten, war Thomas Moritz als beratender Archäologe des Burgberg-Vereins naturgemäß eher für den Blick ganz weit zurück zuständig. Wie schon auf der Website nannte er einige weitere historisch bedeutsame Momente, die rund um das Datum des aktuellen Dreier-Jubiläums der Erinnerung wert seien: Am 09./10. August 1073 floh Heinrich IV. als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (HRR) von der Großen Harzburg, mithin stehe nun der 951. Jahrestag an. Der 7. August 1106 sei zudem der Tag, an dem der für die Harzburg so bedeutsame Herrscher in Lüttich das Zeitliche segnete.

Nach kurzen verbalen „Werbespots“ für die gemeinsame Fahrt des Fördervereins Historischer Burgberg und des Harzklubs im September in den Südost-Harz ging es dann ans „Geschenkeauspacken“. Wobei Schenkende und Beschenkte quasi identisch waren.

Zu einem Schlaraffenland auf 483 Meter über Normalnull machten die Feier-Freunde der beiden Institutionen den Burgberg.

Hans-Jürgen Fleger und Dirk Junicke befreiten das neue Hinweisschild zur Geschichte des Burgbergs von seiner Papphülle. Die Bad Harzburg-Stiftung hatte es übernommen, das verwitterte und verblasste Vorgängerschild durch ein neues und vorzeigbares Modell zu ersetzen, der Förderverein sorgte dafür, dass das Schild frisch lackiert wurde.

Neben der schönen Aussicht über Bad Harzburg in den Nordharz ließen etliche Besucher der Feierrunde auf dem Burgberg den Blick auch in die Märchenwelt des Harzes schweifen. Hans-Jürgen Fleger präsentierte den 2014 restaurierten Harzsagenschrein mit seinen 14 sagenhaften Fenstern in einer Sonderführung. Wobei der rotglühende Sonnenuntergang dann doch eine mächtige visuelle Konkurrenz darstellte und einmal mehr zeigte, wie viele ganz besondere Seiten der Burgberg zu bieten hat. Was die Gemeinschaft dazu animierte, gemeinsam „Kein schöner Land“ und „Auf einem Baum ein Kuckuck“ anzustimmen – letzteres war und ist (vielfach vergessen) ein Freiheitslied. Und Freiheit konnte man auf diesem schönen Land über den Dächern von Bad Harzburg empfinden…

Nicht fehlen durfte bei den gemeinsamen Sangesübungen aber auch das Steigerlied. Und dies erklang dann auch an der Canossa-Säule zu Ehren des einstigen Bergmanns, späteren Kurdirektors und heutigen Ehrenvorsitzenden des Fördervereins, Horst Woick.

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Den Sport im Verein stärken

Den Sport im Verein stärken

Dauerbrenner und Einzelaktionen

Schon seit 16 Jahren hat sich die Bad Harzburg-Stiftung die Förderung des Vereinssports und dabei insbesondere die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen auf die Fahnen geschrieben. Von 2018 bis 2024 flossen insgesamt 47.919 Euro in die Aktion „Kinder in die Sportvereine“, die vielen Kindern aus wirtschaftlich nicht so starkem Umfeld die Teilhabe am aktiven Vereinsleben erst ermöglicht. Neben der Aktion „Kinder in die Sportvereine“ kann die Bürgerstiftung auf eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen verweisen, mit denen der Sport im Verein gestärkt wurde. Aktuell profitiert davon die TSG Bad Harzburg, hier fördert die Stiftung gemeinsam mit dem Partner „Herrenabend“ den Erwerb von Kinder-Wettkampfanzüge mit 1000 Euro.

Die Stiftung feiert zwei Jubiläen

Die Stiftung feiert zwei Jubiläen
In Holger Windmanns Werkstatt für Bau- und Denkmalpflege wurde der Harzsagenschrein vor nunmehr 10 Jahren kunstvoll wieder auf Vordermann gebracht. Foto: Beckmann

Jubiläums-Party gleich im Dreierpack

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Eine populäre Binsenweisheit – der am Donnerstag, 8. August 2024, von 17.00 Uhr an auf dem Burgberg in Bad Harzburg besonders gern Folge geleistet wird, denn die Jubiläen können in diesem Jahr gleich im Dreierpack gefeiert werden. Und zwei Mal steht die Bad Harzburg-Stiftung im Fokus:

Unsere Bürgerstiftung feiert mit Stiftern, Spendern und Freunden ihr 20-jähriges Bestehen. Aus gutem Grund geschieht dies auf dem Burgberg, denn auch

die Wiedereröffnung der Harzsagenhalle, die die Bad Harzburg-Stiftung mit der Restaurierung des Harzsagenschreins ermöglichte, jährt sich zum 10. Mal. Und dann feiern auch noch die Freunde und Partner

des Fördervereins Historischer Burgberg Bad Harzburg e.V. ihr 30-jähriges Vereinsjubiläum.

Trotz so vieler guter Feiergründe ist an diesem Tag auf dem Burgberg allerdings kein steifer Festakt geplant. Wie schon bei dem gelungenen „Sundowner-Picknick“ des Burgberg-Fördervereins vor Jahresfrist ist ein eher locker-fröhliches Miteinander vorgesehen. Speisen und Getränke können zu einer Art „Bürgerbrunch“ mitgebracht werden, aber das Gast- und Logierhaus „Aussichtsreich“ ist natürlich ebenfalls geöffnet.

Die Bad Harzburg-Stiftung wird zudem die Harzsagenhalle im Rahmen von Sünderführungen präsentieren und hat auch noch ein „Überraschungsgeschenk“ in petto, das an diesem Abend enthüllt werden soll.

Wer nicht zur Dreier-Jubiläumsfeier auf den Burgberg wandern will, kann bis 18.00 Uhr die Burgberg-Seilbahn nutzen.

Musikalischen Nachwuchs fördern

Musikalischen Nachwuchs fördern

Musik & Sport: Nachwuchs fördern

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, stellte im 19. Jahrhundert der Philologe und Philosoph Friedrich Nietzsche fest. Nun trägt die Bad Harzburg-Stiftung dazu bei, dass wir diesem Irrtum auch zukünftig nicht erliegen: Ab sofort finanziert die Bürgerstiftung jungen Bad Harzburgern ein Jahr lang den Musikunterricht an der Kreismusikschule Goslar (ext.).

Bis zu sechs angehende Musikerinnen und Musiker kann die Bad Harzburg-Stiftung im ersten Anlauf in ihr Förderprogramm aufnehmen. Wer ebenfalls noch profitieren möchte, sollte sich also sputen, ehe auch die letzten drei Plätze für den ersten Projektzeitraum belegt sind. Die drei jungen Bad Harzburgerinnen und Bad Harzburger, die bereits eine Förderzusage erhalten haben, widmen sich demnächst unter fachkundiger Anleitung in zwei Fällen dem Klavier und ein junger Mann wird sein Cello-Spiel verbessern.

Die Bad Harzburg-Stiftung wird sich bemühen, das Musik-Förderprogramm in Kooperation mit der Kreismusikschule Goslar auch in den Folgejahren fortzusetzen, um damit vielleicht eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie mit der Aktion „Kinder in die Sportvereine“ zu schreiben. Die Sportförderung läuft mit großem Erfolg bereits seit anderthalb Jahrzehnten.

Wer die Maßnahmen der Bad Harzburg-Stiftung unterstützen will, kann gern auch gezielt für diese Projekte spenden. Überweisungen bitte mit dem Stichwort „Sport“ oder „Musik“ auf das Konto der Bad Harzburg-Stiftung, IBAN: DE15800635085005725100, bei der Harzer Volksbank eG, BIC: GENODEF1QLB.