Harzsagenhalle im Aufwind

Harzsagenhalle im Aufwind

Ein starkes Plus in jeder Hinsicht

Das Plus an Betreuern und damit an Öffnungszeiten der Harzsagenhalle schlägt sich auf dem Burgberg direkt auch in einem stolzen Plus bei den Besucherzahlen nieder: Bis Anfang August verzeichnete die Bad Harzburg-Stiftung gut 10 Prozent mehr Gäste, die den Sagenschrein bestaunen wollten, als im gleichen Zeitraum 2024. Damit dürften die Besucherzahlen wieder jene erfreulichen Höhen erreichen, die die Stiftung vor den Corona-Jahren verzeichnen konnte.

Ermöglich hat diese Entwicklung auch das „Ehrenamt-Speed-Dating“, zu dem die Freiwilligenagentur Goslar und das Mehrgenerationenhaus in Kooperation mit der Luthergemeinde in Bad Harzburg eingeladen hatte. Stiftungs-Vorsitzender Hans-Jürgen Fleger konnte bei der Gelegenheit gleich vier neue Helferinnen und Helfer „rekrutieren“.

Nachdem in den letzten Jahren darum gekämpft werden musste, den Harzsagenschrein an allen Sonntagen zwischen Ostern und Ende Oktober präsentieren zu können, konnte damit das Angebot auf dem Burgberg sogar um etliche Samstage erweitert werden. Zusätzlich zu den Sonntag-Terminen wird die Harzsagenhalle von August bis Oktober noch jeweils am 1. und 3. Samstag geöffnet (16. August, 13. und 20. September sowie 4. und 25. Oktober).

Wie an den Sonntagen können die Burgberg-Besucher dann den Harzsagenschrein jeweils von 14 bis 16 Uhr bestaunen – und die Bad Harzburg-Stiftung gern mit einer Spende unterstützen, der Eintritt in die Harzsagenhalle selbst ist frei. Ob das erweiterte Angebot über das Jahr 2025 hinaus aufrechterhalten werden kann und soll, werden die Erfahrungswerte der kommenden Monate zeigen.

Turmbau-Plan: Burg und Berg im Blick

Die verfallenden Reste des Pulverturms im Jahr 1983
Noch in den 1980er Jahren bröckelten die Reste des Pulverturms aus der Zeit Otto IV. vor sich hin, an der Restaurierung des Turmstumpfs war der Förderverein maßgeblich beteiligt. Foto: Ahrens-Archiv

Interessante Blicke in die jüngere Burggeschichte

Die Turmbau-Idee ist nicht neu: Pläne des Harzburger Geschichtsvereins aus dem Jahr 1912
Die Turmbau-Idee ist nicht neu: Pläne des Harzburger Geschichtsvereins aus den Jahren um 1912.

Die Turmbau-Pläne des Fördervereins Historischer Burgberg sorgen schon vor der öffentlichen Präsentation am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 18.30 Uhr im Bündheimer Schloss für Diskussionen in der Stadt, die ihren Namen der Burg verdankt. Und natürlich in den „Sozialen Medien“, wo etliche Beiträge allerdings wenig bis gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.

Wer sich mit der jüngeren Geschichte der Harzburg befassen will, ist auf Harz-History vor allem im Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung und im Archiv Harry Plaster richtig. Stiche und Zeichnungen zeigen, wie die Harzburg ausgesehen haben könnte. Fotoserien über die Ausgrabungen beispielsweise in den 1950er und 1970er Jahren, über Forschungsarbeit mit der Wünschelrute und Burgbrunnen-Befahrungen stehen für das Interesse, das auch im 20. Jahrhundert vorherrschte.

Glasnegative aus dem Bestand Julius Simonsen zeigen, dass das aussichtsreiche Fleckchen Erde auf dem Plateau schon vor 100 Jahren mit Gastronomie lockte. Und im Archiv des Harzburger Geschichtsvereins auf Harz-History ist ein Plan zu bewundern, der um das Jahr 1912 entstand und dokumentiert, das Turmbau-Pläne wahrlich keine neue „Erfindung“ sind.

Vor einer Hürde sei an dieser Stelle allerdings gewarnt: Da die Harzburg der Stadt den Namen gab, ist die Volltextsuche der Website in diesem Fall nicht frei von Tücken. Die Suche allein nach „Harzburg“ ist wenig zielführend, da im Archiv mehr als 40.000 Fotos schon die Ortsangabe „Harzburg“ beinhalten. Hilfskonstruktionen, beispielsweise mit „Burgberg“ oder „Ausgrabung“, helfen da weiter. Und beim Experimentieren mit Suchbegriffen entdeckt man bisweilen ungeahnte Schätze…

In jedem Fall werden all jene, die auf Harz-History mit der Harzburg-Forschung beginnen, bestens vorbereitet sein, wenn der Schweizer Stararchitekt Max Dudler am 26. Juni um 18.30 Uhr im Bündheimer Schloss seine Ideen präsentiert. Umfangreiche Informationen sind natürlich auch auf der Website des Fördervereins Historischer Burgberg zu finden.

Ein Klick auf ein Bild öffnet die Galerie mit Burgberg-Beispielen von der Plattform Harz-History

Traumhafte Dreier-Feier

Traumhafte Dreier-Feier
Gegen diesen Blick kommen weder Jubiläen noch neue Informationstafeln an: Dem grandiosen Blick vom Burgberg über Bad Harzburg und den Nordharz setzte ein spektakulärer Sonnenuntergang die Krone auf. Fotos: Kregel, Vierke, Junicke

Große Geschichte und wichtiges Geschenk

Traumblick und Traumwetter – der Bad Harzburger Burgberg präsentierte sich zum „Feier-Tag“ von seiner besten Seite: Der Förderverein Historischer Burgberg feierte sein 30-jähriges Bestehen gemeinsam mit der Bad Harzburg-Stiftung, die auf 20 Jahre zurückblicken kann. Zudem ist es 10 Jahre her, dass die Stiftung einmal mehr mit großer Unterstützung aus der Bürgerschaft die Harzsagenhalle wiedereröffnen konnte. Drei gute Gründe für eine fröhliche Feier auf dem Bad Harzburger Hausberg.

Die beiden Vorsitzenden, Dirk Junicke für den Förderverein Historischer Burgberg, und Hans-Jürgen Fleger für die Bad Harzburg-Stiftung, strahlen mit der neuen Harzburg-Informationstafel um die Wette.

Kein steifer Festakt sollte es werden, diese Marschroute stand schon lange vorher fest. Was bestens gelang, denn auf dem Plateau zwischen Canossa-Säule, Harzsagenhalle und dem Gast- und Logierhaus „Aussichtsreich“ trafen sich Stifter, Spender, Mitglieder und Freunde beider Institutionen zu ebenso lockerer wie fröhlichem Beisammensein.

Speis‘ und Trank fast schon im Überfluss hatte die Festgesellschaft zu einer Art Bürgerbrunch am Abend selbst herangeschafft und den Burgberg so zum Schlaraffenland mutieren lassen. Und ein paar edle Tropfen trugen dazu bei, dass der Happy-Hour- und Sundowner-Gedanke mit Leben erfüllt wurde. Bei letzterem allerdings ließ es sich die Sonne nicht nehmen, mit einem spektakulären Farbenspiel zu ihrem Abschied von der Party aufzuwarten.

Die beiden Vorsitzenden, Hans-Jürgen Fleger für die Bad Harzburg-Stiftung und Dirk Junicke für den Förderverein Historischer Burgberg, betonten, dass beide Institutionen in den Jahrzehnten ihres bisherigen Wirkens viele Feier-Gründe geliefert hätten. Mit Blick in die Zukunft, der an „Geburtstagen“ nie fehlen sollte, stellten beide zudem fest, dass noch viele große Projekte zugunsten der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger anzugehen seien.

Thomas Moritz lenkte die Blicke weit zurück in die Geschichte.

Während Fleger und Junicke so den Blick durchaus auch nach vorn richteten, war Thomas Moritz als beratender Archäologe des Burgberg-Vereins naturgemäß eher für den Blick ganz weit zurück zuständig. Wie schon auf der Website nannte er einige weitere historisch bedeutsame Momente, die rund um das Datum des aktuellen Dreier-Jubiläums der Erinnerung wert seien: Am 09./10. August 1073 floh Heinrich IV. als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (HRR) von der Großen Harzburg, mithin stehe nun der 951. Jahrestag an. Der 7. August 1106 sei zudem der Tag, an dem der für die Harzburg so bedeutsame Herrscher in Lüttich das Zeitliche segnete.

Nach kurzen verbalen „Werbespots“ für die gemeinsame Fahrt des Fördervereins Historischer Burgberg und des Harzklubs im September in den Südost-Harz ging es dann ans „Geschenkeauspacken“. Wobei Schenkende und Beschenkte quasi identisch waren.

Zu einem Schlaraffenland auf 483 Meter über Normalnull machten die Feier-Freunde der beiden Institutionen den Burgberg.

Hans-Jürgen Fleger und Dirk Junicke befreiten das neue Hinweisschild zur Geschichte des Burgbergs von seiner Papphülle. Die Bad Harzburg-Stiftung hatte es übernommen, das verwitterte und verblasste Vorgängerschild durch ein neues und vorzeigbares Modell zu ersetzen, der Förderverein sorgte dafür, dass das Schild frisch lackiert wurde.

Neben der schönen Aussicht über Bad Harzburg in den Nordharz ließen etliche Besucher der Feierrunde auf dem Burgberg den Blick auch in die Märchenwelt des Harzes schweifen. Hans-Jürgen Fleger präsentierte den 2014 restaurierten Harzsagenschrein mit seinen 14 sagenhaften Fenstern in einer Sonderführung. Wobei der rotglühende Sonnenuntergang dann doch eine mächtige visuelle Konkurrenz darstellte und einmal mehr zeigte, wie viele ganz besondere Seiten der Burgberg zu bieten hat. Was die Gemeinschaft dazu animierte, gemeinsam „Kein schöner Land“ und „Auf einem Baum ein Kuckuck“ anzustimmen – letzteres war und ist (vielfach vergessen) ein Freiheitslied. Und Freiheit konnte man auf diesem schönen Land über den Dächern von Bad Harzburg empfinden…

Nicht fehlen durfte bei den gemeinsamen Sangesübungen aber auch das Steigerlied. Und dies erklang dann auch an der Canossa-Säule zu Ehren des einstigen Bergmanns, späteren Kurdirektors und heutigen Ehrenvorsitzenden des Fördervereins, Horst Woick.

— Klick auf ein Bild öffnet die Galerie —

Die Stiftung feiert zwei Jubiläen

Die Stiftung feiert zwei Jubiläen
In Holger Windmanns Werkstatt für Bau- und Denkmalpflege wurde der Harzsagenschrein vor nunmehr 10 Jahren kunstvoll wieder auf Vordermann gebracht. Foto: Beckmann

Jubiläums-Party gleich im Dreierpack

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Eine populäre Binsenweisheit – der am Donnerstag, 8. August 2024, von 17.00 Uhr an auf dem Burgberg in Bad Harzburg besonders gern Folge geleistet wird, denn die Jubiläen können in diesem Jahr gleich im Dreierpack gefeiert werden. Und zwei Mal steht die Bad Harzburg-Stiftung im Fokus:

Unsere Bürgerstiftung feiert mit Stiftern, Spendern und Freunden ihr 20-jähriges Bestehen. Aus gutem Grund geschieht dies auf dem Burgberg, denn auch

die Wiedereröffnung der Harzsagenhalle, die die Bad Harzburg-Stiftung mit der Restaurierung des Harzsagenschreins ermöglichte, jährt sich zum 10. Mal. Und dann feiern auch noch die Freunde und Partner

des Fördervereins Historischer Burgberg Bad Harzburg e.V. ihr 30-jähriges Vereinsjubiläum.

Trotz so vieler guter Feiergründe ist an diesem Tag auf dem Burgberg allerdings kein steifer Festakt geplant. Wie schon bei dem gelungenen „Sundowner-Picknick“ des Burgberg-Fördervereins vor Jahresfrist ist ein eher locker-fröhliches Miteinander vorgesehen. Speisen und Getränke können zu einer Art „Bürgerbrunch“ mitgebracht werden, aber das Gast- und Logierhaus „Aussichtsreich“ ist natürlich ebenfalls geöffnet.

Die Bad Harzburg-Stiftung wird zudem die Harzsagenhalle im Rahmen von Sünderführungen präsentieren und hat auch noch ein „Überraschungsgeschenk“ in petto, das an diesem Abend enthüllt werden soll.

Wer nicht zur Dreier-Jubiläumsfeier auf den Burgberg wandern will, kann bis 18.00 Uhr die Burgberg-Seilbahn nutzen.