Streuobstwiese: Eine gute Idee schlägt Wurzeln

Streuobstwiese: Eine gute Idee schlägt Wurzeln
Baum pflanzen Streuobstwiese Harzburg

Spender lassen die Stadt aufblühen

Dass eine Streuobstwiese eine gute Idee ist, daran zweifelte der Vorstand der Bad Harzburg-Stiftung keine Sekunde. Die Reaktionen aus der Bevölkerung bestärken die Stiftung und die Stadt Bad Harzburg als Projektpartner in ihrem Vorhaben. Am Mittwoch, 29. Oktober 2025, wurde die Idee Wirklichkeit, wurden die ersten Obstbäume auf dem Gelände Am Heiligenholz zwischen Bolz- und Golfplatz gepflanzt.

Ermöglicht haben das Vorhaben viele Spenden aus Reihen der Stifter, aber auch von Firmen und sogar von Stammkurgästen, die das ökologisch wertvolle Projekt unterstützen wollen. Je 1000 Euro kamen so für jeden der 20 Obstbäume zusammen, damit nach der Anschaffung durch die Stadt Bad Harzburg auch die dreijährige Anwuchspflege durch die Bad Harzburger Gartenbaufirma Düe finanziert werden kann.

Ein Areal von gut 2400 Quadratmetern stellte die Stadt für die Streuobstwiese zur Verfügung und bereitete so der Idee von Miriam Bartels, Geschäftsführerin des Hotels „Braunschweiger Hof“ und Mitglied des Stiftungsvorstands, im Wortsinn den Boden. Gemeinsam mit der städtischen Klimaschutzmanagerin und Stadtplanerin Marie Scholz ging Miriam Bartels auf Grundstückssuche und tüftelte das Duo die Vorgehensweise aus.

Die Corona-Pandemie bremste das schon vor zehn Jahren erstmals in der Bad Harzburg-Stiftung angedachte Projekt zwar zwischenzeitlich aus, zu stoppen aber war das Vorhaben zum Glück nicht mehr. So können Stiftung, Stadt und Spender nun mit berechtigtem Stolz auf ihre erste Streuobstwiese verweisen. Und tragen damit zu den „Korallenriffen Mitteleuropas“ bei, wie das „Netzwerk Blühende Landschaft“ die Streuobstwiesen in ihrer ökologischen Bedeutung einstuft.

Eine Einordnung, die ohne Zweifel richtig ist. Mehr als 5000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten kämen allein in Deutschland in diesem Lebensraum vor, erklärt der Naturschutzbund (Nabu) Deutschland auf ihren Webseiten zum Thema Streuobstwiesen. Sie seien ein „wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft – und sie liefern uns gesundes, regionales Obst“.

Bis sie dieses gesunde Obst von der Streuobstwiese Am Heiligenholz (für jeden frei) ernten und genießen können, müssen sich die Bad Harzburger allerdings noch zwei bis drei Jahre gedulden. So lange dauert es, bis die vier Apfel-, drei Birnen und zwei Zwetschgenbäume sowie drei Süß- und Sauerkirschenbäume Früchte zurückspenden.

Dieses Ereignis soll dann, so Miriam Bartels, stilecht mit einem „Erntedankfest“ gefeiert werden. Und wer weiß, vielleicht liefert die Streuobstwiesen-Idee bis dahin sogar noch weitere Ableger…

— Ein Klick auf ein Bild öffnet die Medien-Galerie —

Streuobstwiese wird gepflanzt

Streuobstwiese wird gepflanzt

Stilechter Start mit Apfelkuchen

Es ist so weit, das Projekt Streuobstwiese Am Heiligenholz (Bolzplatz) geht dank vieler Unterstützerinnen und Unterstützer an den Start. Zur Pflanzung der ersten Bäume und zu vielen Informationen rund um das Projekt Streuobstwiese lädt die Bad Harzburg-Stiftung gemeinsam mit ihrem Projektpartner, der Stadt Bad Harzburg, am Mittwoch, 29. Oktober 2025, um 16.00 Uhr ein.

Gefeiert werden soll der Start der ersten Streuobstwiese mit Apfelkuchen, Kaffee und Tee. Damit davon ausreichend Vorrat geschaffen werden kann, wäre die Stiftung für eine formlose Anmeldung per E-Mail an info@bad-harzburg-stiftung.de oder in Briefform an Bad Harzburg-Stiftung, Golfstraße 11, 38667 Bad Harzburg dankbar.

Paten für Obstbäume gesucht

Paten für Obstbäume gesucht
Streuobstwiesen sind eine Bereicherung für die Natur und auch optisch und kulinarisch ein Gewinn. Symbolbild: Pixabay

Gute Idee braucht anfangs Hilfestellung

Bad Harzburg-Stiftung und Stadt Bad Harzburg gehen Streuobstwiesen-Projekt am Heiligenholz an

„Streuobstwiesen sind die Korallenriffe Mitteleuropas“, so hebt das „Netzwerk Blühende Landschaft“ die Bedeutung der Streuobstwiesen. Sie seien, so auch BUND und Nabu, „wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft – und sie liefern uns gesundes, regionales Obst“. Viele gute Gründe für die Bad Harzburg-Stiftung im Schulterschluss mit der Stadt Bad Harzburg eine solche Streuobstwiese Am Heiligenholz (Bolzplatz) anzulegen. Gesucht werden aber noch weitere Partner, Bürgerinnen und Bürger (oder Firmen) die in den ersten drei Jahren die Anwuchs-Patenschaft für einen Baum übernehmen.

Vorgesehen ist, dass durch die beiden Partner zunächst 20 Obstbäume angeschafft sowie im Herbst 2025 angepflanzt werden. Haben die Obstbäume damit sozusagen Wurzeln geschlagen, steht die erforderliche dreijährige Anwuchspflege an. Dabei geht es um rund 1000 Euro pro Baum.

Natürlich können Patenschaften auch gewissermaßen in Teilbeträgen übernommen werden. Wir bilden dann sozusagen „Paten-Teams“, die gemeinsam das Geld für die Anwuchspflege aufbringen. Selbstverständlich stellt die Bad Harzburg-Stiftung darüber auch Spendenbescheinigungen aus.

Der Vorstand der Bad Harzburg-Stiftung hat dem Projekt einmütig zugestimmt und hofft nun darauf, dass Patenschaften für einzelne Obstbäume übernommen werden. Wer daran Interesse hat, Artenvielfalt und Umweltschutz in Bad Harzburg unterstützen möchte, kann per Mail info@bad-harzburg-stiftung.de Kontakt zur Bürgerstiftung aufnehmen und erhält nähere Informationen.

Was sind Streuobstwiesen (Wikipedia)

Die Streuobstwiese (…) ist eine traditionelle Form des Obstbaus. Auf Streuobstwiesen stehen verstreut starkwüchsige, hochstämmige und großkronige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. (…) Obstbäume können den Boden an Hängen vor Bodenerosion schützen. Extreme Temperaturen werden durch den Luftaustausch zwischen schattigen und besonnten Flächen abgeschwächt, und die Windgeschwindigkeit wird durch die höhere Strukturvielfalt vermindert. Mit ihren unterschiedlichen Wuchsformen, Blühzeiten und -farben und Herbstfärbungen nehmen sie auch eine gestalterische Funktion wahr und werden dadurch von der Bevölkerung gerne in der Freizeit aufgesucht. Auf extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen komplettiert je nach Artenzusammensetzung, Standortfaktoren und Zweitnutzung eine artenreiche Tierwelt (Fauna) die Lebensgemeinschaft (Biozönose).“