Bundespräsident Karl Carstens bei seiner Deutschlandwanderung

13. Juli 1980: Bundespräsident Karl Carstens bei seiner Deutschlandwanderung

Im Hotel Eichelberg trug er sich in acht „Goldene Bücher” ein. Sein Name steht jetzt tat auch im Gästebuch der Hotelleriefamilie Willy Ridder, in dem nach Konrad Adenauer alle Bundespräsidenten und Bundeskanzler für gute Bewirtung dankten.

Bad Grund.(H.A.) Über Berge und durch Täler wanderte Bundespräsident Karl Carstens am 12. un 13. Juli 1980 durch den Harz. Einige Regenschauer konnten ihn und seine große Begleitung aus den Harzer Landkreisen Goslar und Osterode nicht davon abhalten, zu erklären, der Harz ist immer schön. Man muss nur die richtige Kleidung haben.

Als Übernachtungsstation hatte der Bundespräsident das “Harzhotel Eichelberg“ in Bad Grund gewählt. Er lernte dabei das erste, am 11. Dezember 1970 eröffnete Harzer Großhotel (100 Betten) kennen. Das Haus war damals im Hinblick auf noch kommende, viel größere Neubauten umstritten. Besonders die Dehoga-Verbände hatten vor Bettenburgen gewarnt.

Jetzt hat man in Bad Grund das Haus gern angenommen. wegen der vielfältigen Angebote ist es sogar zum Werbefaktor für das gern besuchte Harzer Bad geworden. Einem weiteren Pluspunkt konnte auch der Bundespräsident dort erkennen: Gastliche Betreuung nach „alter Schule”

Im März dieses Jahres erwarb der in Recklinghausen, Harz und Düsseldorf zu großen Erfolgen gekommene Gastronom Willy Ridder auch in Bad Grund das Großhotel Eichelberg. wer ihn Jetzt bei seinen Gästen im Restaurant, auf dem Terrassen-Cafe, in der rustikalen Bierstube oder auch an der Abendbar erlebt, der weiß sofort, hier regiert ein Mann der alten Schule des deutschen Gastgewerbes.

Willy Ridder geht an keinem Gast vorbei, ohne sich nicht nach dem Wohlergehen zu erkundigen. An den Restauranttischen fragt er, ob alle Wünsche erfüllt werden oder ob er oder seine Mitarbeiter noch etwas dabei tun können. Sein frohes Lächeln, das Kapital in der deutschen Gastronomie, macht selbst an Regentagen die Urlauber glücklich.

Willy Ridder kehrte 1950, nachdem er sich in der Wirtschaft gut umgesehen hatte, in den elterlichen Betrieb in Recklinghausen zurück. Er wurde erfolgreicher Gastwirt und konnte schon 1953 das Autobushof-Speiserestaurant unter seinem Namenn Recklinghausen eröffnen. Weitere Erfolgsstationen waren 1955 das Paulus-Restaurant an der Trabrennbahn und die Übernahme der Restauration in der Westlandhalle. 1963 kam dann im städtischen Saalbau das Theater Restaurant Magdalein in Marl dazu.

Ebenfalls 1963 kaufte er das Ausflugshotel Mutter Wehner in Oer-Erkenschwick. Nachzutragen ist noch, seit Eröffnung der Ruhrfestspiele hat Willy Ridder die gastronomische Betreuung im Ruhr-Festspielhaus. 1974 kam dann auch die Übernahme des Düsseldorfer Speiserestaurants “Pischel” und der „Corneliusstuben“ in der Königsallee dazu. Den vorläufigen Abschluss in der gastronomischen Ausweitung soll jetzt das Harzhotel Eichelberg für Willy Ridder bedeuten. 

Als der hier alleinige geschäftsführende Gesellschafter der  Harzgotel Eichelberg GmbH wird er tatkräftig von seiner Frau Hilde und Sohn Wilfried (25) unterstützt. Weitere Hilfe wird jetzt die junge Braut des Sohnes, Susanne Lodde sein, die mit ihm ertolgreich die Hotelfachschulen Dortmund und Speiser absolvierten.

Wie gut sich die Übernahme des Bad Grunder Großhotels durch die Gastronomenfamilie Rider schon auswirkt, das erlebten viele Gäste beim Besuch von Bundespräsident Karl Carstens. Im Beisein von allen Mitarbeitern am Hoteleingang  bekam der hohe Gast zur erinnerung an den Harzbesuch einen seltenen stein aus der Tiefe des Erzbergwerks “Gottes Hilfe” vom Ehepaar Ridder geschenkt.

In der Hotelhalle trug sich der Bundespräsident wurst in das Gästebuch der Hoteliersfamilie Hilde und Willy Ridder ein. Die Bürgermeister und leitenden Verwaltungsbeamten von Bad Grund und den dazugehörenden  Samtgemeinden hatten ebenfalls ihre „Goldenen Bücher” zur Hand. Bei den Eintragungen nach dem achten Buch sagte der Bundespräsident: wenn „ich weitere Bücher kommen, denn hat mein Füller keine Tinte mehr”.

Vor dem Hotel hatten sich viele einwohner mit ihren Gästen eingefunden. Bei den Klängen des Bad Grunder Jugend-Blasorchesters entwickelte sich der Empfang des hohen Gastes mit seiner Gattin und Vertretern der Landkreise zu einem schönen Erlebnis, das auch in der Chronik des Hotels den Augenblick bestimmt überdauern wird.