1979: Franz Bergmann Bild

1979: Goslarer Markttag vor dem 1. Weltkrieg

 Ein Ölbild von Franz Bergmann in der Größe von 100×80 cm interessiert die Stadt Goslar – es befindet sich in Bad Harzburg im Privatbesitz 

Bad Harzburg.(H.A.) Ein ganzes Jahr hatte der Bad Harzburger Kunstmaler Franz Bergmann und Bildhauer an einem Ölbild gearbeitet, daß seine Frau, die heutige Charlotte Lison, als schönste Erinnerung Tag für Tag betrachtet. Es stellt einen Markttag in Goslar dar, wie ältere Einwohner Goslars ihn noch selbst erlebt haben. Nach wöchentlich gemachten Skizzen und älteren Vorlagen entstand schließlich ein realistisch wirkendes Bild in der Größe von 100 x 80 cm, das von einer Lebendigkeit und auch dem Farbenreichtum eines sonnigen Tages zeugt. 

Franz Bergmann schuf auch als Bildhauer viele 100 Märchenfiguren in mühseliger Kleinarbeit. Als Marmorfiguren stellte er daraus auf dem Burgberg in Bad Harzburg die Harzsagen als für Kinder gedachte Anschauungsbilder zusammen. Die Harzsagenhalle, die noch alle Figuren besitzt, ist leider schon seit einigen Jahren geschlossen. Will man Kunst auch für Kinder zeigen, so scheitert dies heute an den teuren Personalkosten. H.A. 

Franz Bergmann: Markttag in Goslar – ein realistisch wirkendes Bild aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg 

Ein Ausschnitt des Bildes zeigt, wie Franz Bergmann sich mit jeder einzelnen Person beschäftigt hatte 

Fotos: Bildd. H. Ahrens

1980: Zum Goslarer Evangeliar

1980: Goslarer Evangeliar vor 35 Jahren durch Freiwillige Feuerwehr gerettet 

Auch die geplünderte silberne Einbanddecke hat danach noch einen unersetzlichen Wert 

Coalar. (H.A.) Das Goslarer Evangeliar, die in den Jahren 1230 bis 1240 im Kloster Neuwerk entstandene Handschrift mit berühmter Miniaturmalerei, wurde zusammen 7000 Urkunden – darunter zahlreiche Papst- und Kaiserurkunden – im letzten Kriege zum Schutz in Bergstollen des Rammelsberg untergebracht. 

Bei Kriegsende nutzten nicht in Goslar beheimatete Arbeiter die Gelegenheit zum Plündern. Dabei entstand im Depot der Schätze aus dem Stadtarchiv ein Feuer. Es rückten sofort beherzte Männer der Goslarer Freiwilligen Feuerwehr aus um den Brand in Bergwerk zu Löschen. Vieles war schon vernichtet oder vorher gestohlen. 

Der frühere Pressesprecher der Stadt Goslar, Uhl, ermittelte 1955, daß es einem dieser Feuerwehrmänner zu danken sei, wenn Evangeliar und auch die wertvolle silberne Bergkanne gerettet wurde, und noch heute zu den ausgestellten Schätzen im Huldigungssaal des alten Rathauses zu sehen sind. 

Kreuzigungszene in Silber auf dem Einband des Goslarer Evangeliar 

2/ Hochmittelalterliche Miniaturmalerei im Goslarer evangeliar 

Fotos: Bildd. H. Ahrens 

1968 Einweihung Goslarer Glockenspiel

07.06.1968: Ganz Goslar feierte mit seinen Bergleuten

Preussag übergab ein Glockenspiel an die Stadt Goslar 

Viele Tausende, der Marktplatz war seit vielen Jahren nicht so voller Menschen, waren am Freitagnachmittag Zeuge der Schenkung eines Glockenspiels durch die Preußag an die Stadt Goslar. Unter den Klängen alter Bergmannslieder zeigen kunstvoll gestaltete Figuren die Geschichte des Erzbergbaus am Rammelsberg, die am 7. Juni 967 begonnen hat. Ein Pferd scharrte damals, so berichtet die Sage, auf dem Boden in Harzwald. Zu Tage kam erzhaltiges Gestein, aus dem dann Silber, Gold und Kupfer gewonnen wurde. Das Glockenspiel, das in noch schönerer Form jetzt wieder das im Kriege zerstörte alte Glockenspiel in Goslar ersetzt, wird, so will es der Spender, hoffentlich in Frieden für lange Jahre die Bevölkerung und ihre Gäste an die segensreiche Zeit des Goslarer Bergbaus erinnern.

 Unser Bild zeigt einen Ausschnitt auf dem Goslarer Marktplatz während der feierlichen Schenkung am freitagnachmittag. 

Aufn Bildd. Herbert Ahrens, Bad Harzburg 

1961 Goslarer Elle am Marktplatz

1961 Mein Mantel ist zwei Ellen lang…

 Wo in Goslar im Mittelalter noch unter dem Gewölbe am Marktplatz mit Stoffen gehandelt wurde, da kann man sich heute bei der Gastronomie erfrischen. Viele Tausende besichtigen alljährlich die alte Kaiserstadt am Nordharz. Der Marktplatz mit dem Brunnen und dem goldenen Wahrzeichen, dem Adler, ist eine Sehenswürdigkeit für jeden Fremden. Daher hat die Stadt Goslar auch hier wieder die städtische Elle angebracht. Da wird zwar niemand dort seine gekauften Kleiderstoffe nachmessen. Dies wäre auch viel zu schwierig, denn wer würde schon nach dem Ellenmaß (in Preußen) von 66,69 cm einkaufen. Die Dänen müßten dann wieder auf 62,77 cm umrechnen und die Schweden hätten nur 59,38 cm nach ihrer Landeselle anzusetzen. Die Frankfurter Elle hatte aber nur 54,73 cm und wer wollte heute, wo in Goslar Fremde aus vielen Ländern täglich zusammentreffen, nach der Stadtelle messen. Für die englische Elle müßte man gleich fast zwei der Goslarer Ellen rechnen: Elle ist genau 1.143 cm lang. Nun es macht scheinbar Spaß, wie unser Bild zeigt, einmal seinen Mantel nach der Goslarer Elle am Rathaus zu messen. 

Aufn Bilderdienst Ahrens, Bad Harzburg

1974 Goslarer Rathaussanierung teurer

29.11.74: Goslarer Rathaussanierung teurer

Goslarer Rathaus-Restaurierung kostet anstatt 255.000 DM jetzt nach Fertigstellung 827.000 DM 

Die Erhaltung von historischen Stätten wird immer teurer – das mußten auch die Stadtväter von Goslar jetzt erkennen, als ihnen die Endabrechnung der Rathaus-Restaurierung vorgelegt wurde. Ursprünglich waren die Kosten mit 255.000 DM veranschlagt worden. Weil auch der Landkreis Goslar die Erhaltungswürdigkeit des aus dem 15 Jahrhundert stammenden spätgotischen profanen Rathausbaus am markt der alten Kaiserstadt anerkennt, wurde der ursprüngliche Zuschuss von DM 40.000 jetzt nochmals um 45.000 DM erhöht. Die Gesamtkosten sind nämlich auf 827.000 DM angestiegen und es sei, so teilt der Landkreis Goslar mit, zur Zeit schwierig die Finanzierung wegen ausgebliebener Zuschüsse vom Bund und von Land Niedersachsen sicherzustellen, 

Was den Stadtvätern Goslars Kopfschmerzen bereitet, nämlich woher das Geld zu nehmen ist, um die dreifach höhere Summe der Restaurierungsrechnungen zu bezahlen, das dürfte auch für die Besitzerfamilie Mühlenkamp von Hotel Kaiserworth gelten. Hier sagte man, wenn das Rathaus in neuen Glanz erstrahlt, dann muss auch der ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammenden Hotelbau, das ehemalige Amtshaus reicher Kaufleute und Tuchhändler sich diesem Glanz anpassen. Mit mehreren 100,000 DM hat die Familie Mühlenkamp das jetzt 480 Jahre alte Schmuckstück im Innern renovieren lassen. Dazu kam jetzt die vollständige Erneuerung der Fassaden mit den Kaiser-Standbildern. Dafür sollten nicht nur die Goslarer Stadtväter dankbar sein, sondern auch die Öffentlichkeit sollte diese private Initiative anerkennen. 

U.B.Z.: Der Goslarer Marktplatz mit dem alten Rathaus und dem Hotel Kaiserworth im neuen Glanze Aufn Bildd. R. Ahrens, Bad Harzburg 

1965 Bahnspitzen in Goslar

27.10.1965: Deutschlands und Hollands Bundesbahnspitzen im alten Goslar

Verkehrswissenschaftliche Tagung der Deutschen Bundesbahn besichtigte Goslars Schätze in historischen Rathaus der Kaiserstadt 

Die Teilnehmer der zweitägigen außerordentlichen Verkehrswissenschaftlichen Tagung der Deutschen Bundesbahn und die ausländischen Gäste, die seit dem 27. Oktober im Bad Harzbuger Kurhaus stattfand, besichtigten auch die alte Kaiserstadt Goslar. Oberstadtdirektor Schneider begrüßte die Tagungsteilnehmer, an ihrer Spitze den ersten Präsidenten der Deutschen Bundesbahn, Prof. Oeftering und den Generaldirektor der Niederländischen Eisenbahnen, de Bruin im historisch bedeutenden alten Rathaus. Großes Interesse zeigten die Spitzen der Deutschen Bundesbahn, alle Präsidenten der Bundesbahndirektionen waren in Bad Harzburg anwesend, wie auch die führenden Verkehrswissenschaftler der deutschen Universitäten, an den im Goslarer Rathaus ausgestellten über tausend Jahre alten Urkunden und an der Geschichte der Kaiserstadt, die eng mit den Silberbergwerk am Rammelsberg verbunden war. Auf der Tagung in Bad Harzburg hielt der Generaldirektor der Niederländischen Eisenbahnen, de Bruin, das hauptreferat. Aus der Sicht eines Kenners der Probleme in der EWG nahm er als Ausländer erstmals bei einer Bundesbahntagung Stellung zu den in der Bundesrepublik herrschenden Ungerechtigkeiten gegenüber der Bundesbahn. In Frankreich z. B. trägt der Staat den wesentlichsten Teil der Wegekosten, d.h. der Schienenwege. In Deutschland müssten bei der Erstellung der modernen neuen Schienenwege, die Geschwindigkeiten von über 200 Kilometer pro Stunde erlauben müssen, der Staat zu den Erstellungskosten beitragen. Wenn auch die bekannten ungerechten Soziallasten für aus dem Osten vertriebene Eisenbahnen der Bundesbahn abgenommen werden dann gäbe es keine roten Zahlen mehr. Die Verkehrswissenschaftler beteiligten sich mit genauen unterschungen, aus einer Automation, rege an den Disskusionen.

 Unser Bild zeigt 

1/ Die Tagungsteilnehmer im Goskarer Münz-Kabinett, wo die ältesten Urkunden ausgestellt sind, von rechts, Generaldirektor de Bruin, seine Gattin und Prof. Oeftering.

 2/ Oberstadtdirektor Schneider zeigt Prof, Oeftering und Generaldirektor de Bruin das Original des berühmten Goslarer Adler, ein Schatzstück, 

3/ Oberstadtdirektor Schneider begrüßt Prof. Oeftering und Generaldir, de Bruin im Goslarer Rathaus. 

Aufn Bilderdienst Ahrens Bad Harzburg 

1978 Glockenspiel Goslar Marktplatz

24.3.1978: Goslarer Glockenspiel zehn Jahre schon Attraktion am Marktplatz 

Kaiser Heinrich III, Ritter Ramm und die Bergknappen, alles fast lebensgroße Figuren, gehören wenn sie nicht gerade vor den kupfernen Türenam Dachfirst dem Publikum dienen müssen, zur direkten Wohngemeinschaft des städtischen Baumeisters …  Rösner. 

Am 7. Juni 1968 erklang erstmals wieder nach dem Kriege am Goslarer Marktplatz ein Glockenspiel. Es war anläßlich der 1000-Jahrfeier des Erzbergbaues im Rammelsberg von der PREUSSAG gestiftet worden. Bei den Klängen von Bergmannsliedern zeigen sich drei Gruppen, die zuerst die Sage vom Finden des silberhaltigen Gesteins erklären. Das Pferd vom Ritter Ramm hatte, so wird berichtet, mit einem Huf im Harzwald gescharrt und das Erz sichtbar gemacht. Kaiser Heinrich war darüber sehr erfreut und ließ, wie das zweite Bild zeigt, einen Bergbaubetrieb einrichten. Das dritte Bild verdeutlicht den heutigen modernen Erzabbau im Rammelsberg. 

Der Schauplatz am Dachfirst der Stadt-Kämmerei am Markt gegenüber dem alten Rathaus gehört zur Wohnung des städtischen Hausmeisters. Kaiser Heinrich und sein Ritter Remm mit dem Schimmel, aber auch die Bergknappen aus der alten und neuen Zeit gehören so mit zur Familie. Zwei Türen trennen sie von Küche und Esszimmer. Dazwischen liegen Teppiche und wären die figuren nicht auf eisernen Schienen fest verankert, man könnte sie direkt zur Wohngemeinschaft zählen.

Eine große Uhr, es ist nur für den ganzenMechanismus die “Mutteruhr” löst zu den Glcokenspielzeiten einen Kontakt aus und dann schalten sich Walzen und kleine Motore ein. Zuerst öffnen sich die kupfernen Türen, pferd, Kaiser und Ritter, Beigen sich ihrem „volk“ auf dem Marktplatz. Danach führen die alten Bergleute, gezogen von schweren Ketten, ihren Rundgang mit altem Arbeitsgerät durch. Wenn alle Türen wieder geschlossen sind, kommen nochmals, diesmal Bergleute der heutigen Zeit hervor und zeigen den Erzabbau mit modernem Gerät. 

Die alles geschieht unmittelbar neben dem Zimmer der Familie Rösner und Frau Rösner achtet sehr darauf, das auch ihr Mittag essen immer fertig ist, wenn der letzte Glockenton nach 12 Uhr ausklingt. Dann nämlich sitzt die Familie am Tisch, während daneben im Figurenraum alles wieder still geworden ist. 

Die Betreuung der ganzen Technik obliegt Hausmeister Römer. Wenn sich nicht gerade, wie zu Beginn der Spielzeit vor zehn Jahren öfter geschehen, an den automatischen Türen Stifte lösen, dann läuft alles automatisch ab. Natürlich brauchen die vielen Motore und Kettentransportbänder gute Pflege. Diese bekommen auch die Figuren, die immer wie frisch gemalt aussehen. Bis zu tausend Besucher tauglich, an Sonn- und Feiertagen viel mehr, freuen sich nun schon zehnJahre lang, wenn sich wieder die Türen oben am Dachfirst öffnen und die Glocken ihre Lieder über den Platz erklingen lassen. H. A. 

Während unten auf dem Marktplatz täglich viele Besucher Goslars den Klängen der Glocken lauschen, begeben sich so die Bergknappen auf ihren eisernen Wegbändern durch die Türen am Dachfirst.

Hausmeister Römer hier bei der Überwachung des Steuergerätes. Nach der Auslösung eines Kontaktes von der Hauptuhr werden alle Bewegungen an den Glocken und auf den eisernen Schienen für die Figuren von hier aus automatisch gelenkt. 

So sieht es an einem normalen Wochentag zu Beginn des Glockenspiels um 12 Uhr auf dem Goslarer Marktplatz aus. Links das historische Hotel Kaiserworth mit in der Mitte hinten das alte Rathaus Fotos: Bildd. H. Ahrens

Tor für Brieger Gedenkstätte 1956

1956 (?): Tor für Brieger Gedenkstätte

Goslars jüngstes Kunstwerk! Ein schmiedeeisernes Tor für die Gedenkstätte der Goslarer Patenstadt Brieg im schlesischen Kreis „Löwen”

Die mittelalterliche ehemalige Kaiserstadt Goslar am Harz, die ihr altertümliches Stadtbild im letzten Krieg heil verwahren konnte, weiß, was sie den Heimatvertriebenen schuldig ist. Der Frankenturm in der Stadtmauer am Breiten Tor wurde 1952 zu einer würdigen Gedenkstätte für die Patenkinder der Stadt Brieg im schlesischen Kreis Löwen erbaut. Jetzt schufen Goslarer Künstler und zur Tradition der Stadt gehörende Kunstschmiede ein wertvolles schmiedeeisernes Eingangstor, das oben den Goslarer Ader und unten die Wappen der Patenstadt Brieg und der schlesischen Kreisstadt “Löwen“ trägt.

Bilderdienst ahrens, B. a dar zb

Harzhotel-Kreuzeck Dörschel 1982

22. MÄRZ. 1982: Abschied und Neuanfang im Harzhotel Kreuzeck

Goslar-Hahnenklee. (H.A.) Ein Abschied und ein Neufang, beides wurde am Sonntag 14. März 1982, im Harzhotel-Kreuzeck gefeiert. Harald Dörschel und Frau Monika hatten 300 treue Gäste und ihre Freunde zu einer „Adieu-Matinée“ eingeladen. Ihr „Kreuzeckabschied“ wurde zur einer großartigen Party mit Musik und lustiger Unterhaltung, bei der auch viele Kinder Freude hatten.

Im Frühjahr 1973 kam Harald Dörschel als der damals jüngste Hoteldirektor aus Berlin in den Harz. Seine Aufgabe in der Friedrich Schröder Gruppe war, das neue Haus mit allem Hotelkomfort, aber noch unbekannt mitten im Harzwald bekannt und beliebt zu machen. Neun Jahre mit großen Erfolgen kamen danach.

Bei Gästebegrüßung im Bankettsaal erinnerte Harald Dörschel daran, wie Künstlerabende mit Weltstars gefeiert wurden. Im Gästebuch ständen die Namen von Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Minister und Staatsmänner aus aller Welt. Sein besondere Dank aber für beste Hilfe in der Zeit der Aufbauarbeit gebühre seiner Frau Monika.

Ab 1. April 1982 sei nun das Harzhotel-Kreuzeck an die „Dorint Hotelgesellschaft verpachtet worden. Er habe die schöne Aufgabe nun den vielen anwesenden Gästen seinen Nachfolger vorzustellen und begrüßte Hoteldirektor Ernst Miebach mit Frau Regina. Seine Bitte, das ihm geschenkte Vertrauen nun auch den Dorint-Fachleuten zu übertragen, wurde mit Beifall aufgenommen und so bestätigt.

Goslars Oberbürgermeister Dr.Werner und die Ortsbürgermeisterin Martha Lattemann danken Familie Dörschel und gratulierten Familie Miebach zur übernommenen Aufgabe im schönen Harz.H.A.

Bild 1/ Oberbürgermeister Dr. Werner aus Goslar dankt Familie Dörschel für die auch geleistete Arbeit für den Harzer Fremdenverkehr. Daneben Ortsbürgermeisterin Martha Lattemann aus dem Ortsteil Hahnenklee, die eine kunstvolle Lade mit schönen Erinnerungen zuvor überreicht hatte. Ganz links: Nachfolger im Harzhotel Kreuzeck, Hoteldirektor Ernst Miebach mit Frau Regina

Foto: Bildd. H. Ahrens

Bundespräsident Karl Carstens bei seiner Deutschlandwanderung

13. Juli 1980: Bundespräsident Karl Carstens bei seiner Deutschlandwanderung

Im Hotel Eichelberg trug er sich in acht „Goldene Bücher” ein. Sein Name steht jetzt tat auch im Gästebuch der Hotelleriefamilie Willy Ridder, in dem nach Konrad Adenauer alle Bundespräsidenten und Bundeskanzler für gute Bewirtung dankten.

Bad Grund.(H.A.) Über Berge und durch Täler wanderte Bundespräsident Karl Carstens am 12. un 13. Juli 1980 durch den Harz. Einige Regenschauer konnten ihn und seine große Begleitung aus den Harzer Landkreisen Goslar und Osterode nicht davon abhalten, zu erklären, der Harz ist immer schön. Man muss nur die richtige Kleidung haben.

Als Übernachtungsstation hatte der Bundespräsident das “Harzhotel Eichelberg“ in Bad Grund gewählt. Er lernte dabei das erste, am 11. Dezember 1970 eröffnete Harzer Großhotel (100 Betten) kennen. Das Haus war damals im Hinblick auf noch kommende, viel größere Neubauten umstritten. Besonders die Dehoga-Verbände hatten vor Bettenburgen gewarnt.

Jetzt hat man in Bad Grund das Haus gern angenommen. wegen der vielfältigen Angebote ist es sogar zum Werbefaktor für das gern besuchte Harzer Bad geworden. Einem weiteren Pluspunkt konnte auch der Bundespräsident dort erkennen: Gastliche Betreuung nach „alter Schule”

Im März dieses Jahres erwarb der in Recklinghausen, Harz und Düsseldorf zu großen Erfolgen gekommene Gastronom Willy Ridder auch in Bad Grund das Großhotel Eichelberg. wer ihn Jetzt bei seinen Gästen im Restaurant, auf dem Terrassen-Cafe, in der rustikalen Bierstube oder auch an der Abendbar erlebt, der weiß sofort, hier regiert ein Mann der alten Schule des deutschen Gastgewerbes.

Willy Ridder geht an keinem Gast vorbei, ohne sich nicht nach dem Wohlergehen zu erkundigen. An den Restauranttischen fragt er, ob alle Wünsche erfüllt werden oder ob er oder seine Mitarbeiter noch etwas dabei tun können. Sein frohes Lächeln, das Kapital in der deutschen Gastronomie, macht selbst an Regentagen die Urlauber glücklich.

Willy Ridder kehrte 1950, nachdem er sich in der Wirtschaft gut umgesehen hatte, in den elterlichen Betrieb in Recklinghausen zurück. Er wurde erfolgreicher Gastwirt und konnte schon 1953 das Autobushof-Speiserestaurant unter seinem Namenn Recklinghausen eröffnen. Weitere Erfolgsstationen waren 1955 das Paulus-Restaurant an der Trabrennbahn und die Übernahme der Restauration in der Westlandhalle. 1963 kam dann im städtischen Saalbau das Theater Restaurant Magdalein in Marl dazu.

Ebenfalls 1963 kaufte er das Ausflugshotel Mutter Wehner in Oer-Erkenschwick. Nachzutragen ist noch, seit Eröffnung der Ruhrfestspiele hat Willy Ridder die gastronomische Betreuung im Ruhr-Festspielhaus. 1974 kam dann auch die Übernahme des Düsseldorfer Speiserestaurants “Pischel” und der „Corneliusstuben“ in der Königsallee dazu. Den vorläufigen Abschluss in der gastronomischen Ausweitung soll jetzt das Harzhotel Eichelberg für Willy Ridder bedeuten. 

Als der hier alleinige geschäftsführende Gesellschafter der  Harzgotel Eichelberg GmbH wird er tatkräftig von seiner Frau Hilde und Sohn Wilfried (25) unterstützt. Weitere Hilfe wird jetzt die junge Braut des Sohnes, Susanne Lodde sein, die mit ihm ertolgreich die Hotelfachschulen Dortmund und Speiser absolvierten.

Wie gut sich die Übernahme des Bad Grunder Großhotels durch die Gastronomenfamilie Rider schon auswirkt, das erlebten viele Gäste beim Besuch von Bundespräsident Karl Carstens. Im Beisein von allen Mitarbeitern am Hoteleingang  bekam der hohe Gast zur erinnerung an den Harzbesuch einen seltenen stein aus der Tiefe des Erzbergwerks “Gottes Hilfe” vom Ehepaar Ridder geschenkt.

In der Hotelhalle trug sich der Bundespräsident wurst in das Gästebuch der Hoteliersfamilie Hilde und Willy Ridder ein. Die Bürgermeister und leitenden Verwaltungsbeamten von Bad Grund und den dazugehörenden  Samtgemeinden hatten ebenfalls ihre „Goldenen Bücher” zur Hand. Bei den Eintragungen nach dem achten Buch sagte der Bundespräsident: wenn „ich weitere Bücher kommen, denn hat mein Füller keine Tinte mehr”.

Vor dem Hotel hatten sich viele einwohner mit ihren Gästen eingefunden. Bei den Klängen des Bad Grunder Jugend-Blasorchesters entwickelte sich der Empfang des hohen Gastes mit seiner Gattin und Vertretern der Landkreise zu einem schönen Erlebnis, das auch in der Chronik des Hotels den Augenblick bestimmt überdauern wird.