1980: Goslarer Evangeliar vor 35 Jahren durch Freiwillige Feuerwehr gerettet
Auch die geplünderte silberne Einbanddecke hat danach noch einen unersetzlichen Wert
Coalar. (H.A.) Das Goslarer Evangeliar, die in den Jahren 1230 bis 1240 im Kloster Neuwerk entstandene Handschrift mit berühmter Miniaturmalerei, wurde zusammen 7000 Urkunden – darunter zahlreiche Papst- und Kaiserurkunden – im letzten Kriege zum Schutz in Bergstollen des Rammelsberg untergebracht.
Bei Kriegsende nutzten nicht in Goslar beheimatete Arbeiter die Gelegenheit zum Plündern. Dabei entstand im Depot der Schätze aus dem Stadtarchiv ein Feuer. Es rückten sofort beherzte Männer der Goslarer Freiwilligen Feuerwehr aus um den Brand in Bergwerk zu Löschen. Vieles war schon vernichtet oder vorher gestohlen.
Der frühere Pressesprecher der Stadt Goslar, Uhl, ermittelte 1955, daß es einem dieser Feuerwehrmänner zu danken sei, wenn Evangeliar und auch die wertvolle silberne Bergkanne gerettet wurde, und noch heute zu den ausgestellten Schätzen im Huldigungssaal des alten Rathauses zu sehen sind.
Kreuzigungszene in Silber auf dem Einband des Goslarer Evangeliar
2/ Hochmittelalterliche Miniaturmalerei im Goslarer evangeliar
Fotos: Bildd. H. Ahrens