29.11.74: Goslarer Rathaussanierung teurer
Goslarer Rathaus-Restaurierung kostet anstatt 255.000 DM jetzt nach Fertigstellung 827.000 DM
Die Erhaltung von historischen Stätten wird immer teurer – das mußten auch die Stadtväter von Goslar jetzt erkennen, als ihnen die Endabrechnung der Rathaus-Restaurierung vorgelegt wurde. Ursprünglich waren die Kosten mit 255.000 DM veranschlagt worden. Weil auch der Landkreis Goslar die Erhaltungswürdigkeit des aus dem 15 Jahrhundert stammenden spätgotischen profanen Rathausbaus am markt der alten Kaiserstadt anerkennt, wurde der ursprüngliche Zuschuss von DM 40.000 jetzt nochmals um 45.000 DM erhöht. Die Gesamtkosten sind nämlich auf 827.000 DM angestiegen und es sei, so teilt der Landkreis Goslar mit, zur Zeit schwierig die Finanzierung wegen ausgebliebener Zuschüsse vom Bund und von Land Niedersachsen sicherzustellen,
Was den Stadtvätern Goslars Kopfschmerzen bereitet, nämlich woher das Geld zu nehmen ist, um die dreifach höhere Summe der Restaurierungsrechnungen zu bezahlen, das dürfte auch für die Besitzerfamilie Mühlenkamp von Hotel Kaiserworth gelten. Hier sagte man, wenn das Rathaus in neuen Glanz erstrahlt, dann muss auch der ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammenden Hotelbau, das ehemalige Amtshaus reicher Kaufleute und Tuchhändler sich diesem Glanz anpassen. Mit mehreren 100,000 DM hat die Familie Mühlenkamp das jetzt 480 Jahre alte Schmuckstück im Innern renovieren lassen. Dazu kam jetzt die vollständige Erneuerung der Fassaden mit den Kaiser-Standbildern. Dafür sollten nicht nur die Goslarer Stadtväter dankbar sein, sondern auch die Öffentlichkeit sollte diese private Initiative anerkennen.
U.B.Z.: Der Goslarer Marktplatz mit dem alten Rathaus und dem Hotel Kaiserworth im neuen Glanze Aufn Bildd. R. Ahrens, Bad Harzburg